Glücklich in Lana
Eine „Ich-bin-mal-raus-Zeit“ für mich
In Zeiten in denen wir gefühlt ständig erreichbar sein müssen und nur noch vor dem Handy hängen um Mails, Netflix oder Instagram zu checken, geht es mir von Zeit zu Zeit so, dass ich einen kompletten Overkill bekomme. Einen digitalen Overkill, der sich auf allen Ebenen bemerkbar macht: In meinem Körper, Geist & der Seele. Man schläft abends mit Gedankenkarussell ein und wacht morgens ab und an bereits mit leichtem Herzrasen auf. Man ist leichter gereizt und der Stress sitzt einem wortwörtlich im Nacken. Alarmzeichen, die ich mittlerweile hören und schätzen gelernt habe. Denn sie helfen mir dabei die Reißleine noch rechtzeitig genug zu ziehen, um aus der „Stresskutsche“ mal für eine Zeit lange auszuchecken und mal wieder bei mir selber einzuchecken!
Der Duft von Apfelbäumen.
Tagträumen: In Lana.
Es soll also einfach mal RAUS gehen, raus aus dem Alltag, am besten umgeben von Natur. Dazu braucht man oft gar kein Flugzeug, sondern nur wenige Autostunden. Unsere Reise führt uns ins Etschtal: Ins alpin-mediterrane Lana in der Nähe von Meran. Bereits bei der Ankunft vernehmen wir eine ganz besondere Note, die uns sofort an Kindheit erinnert. Hier liegt der Duft von Apfelbäumen in der Luft, der einen sanft davonträgt und direkt zum Tagträumen einlädt. Es ist Spätsommer. Unsere Augen werden von Fülle erfüllt und wir denken, wen das nicht berührt und demütig stimmt, der muss aus ziemlich hartem Holz geschnitzt sein. Denn hier grinsen knackige Äpfel mit keck roten Bäckchen frech von den Bäumen und Weintrauben schimmern goldgelb & purpurfarben in der Sonne um die Wette, um als erstes Reif zu werden. Die Region Lana ist bekannt für den Obstbau und wahrscheinlich auch für die vielen Obstnetze, die sich hier wie glitzernde, feine Spinnweben über die Bäume, Sträucher und Reben schmiegen, um die Ernte vor Hagel zu schützen.
Wo die Seele auf Wanderschaft geht.
Auf dem Hausberg und in den Weingärten.
Lana ist nicht nur reich an Obst, sondern auch reich an Wander- und Waalwegen. Waalwege, so heissen die Wege entlang der alten Wasserläufe, die einst für die Bewässerung der Felder angelegt wurden, um das Wasser von den Bergen kontrolliert ins Tal zu leiten. Heute sind die Wege, die ursprünglich der Wartung dieser Wasserläufe dienten, beliebte Spazierwege. Oder wie wir liebevoll dazu sagen, „Schlenderwege“ ohne nennenswerte Steigung, aber umso mehr meditativem Charakter. Einer dieser Waalwege ist der Brandiswaalweg. Er führt durch Kastanienhaine, Weinberge und Wiesen hin zum Brandis Wasserfall – der eine Kraft und Vitalität ausstrahlt, von der wir gerne einen ordentlichen Schluck nehmen. Wer es ein bisschen sportiver mag, dem können wir den Lana Hausberg, das Vigiljoch, ans Herz legen. Ein Berg mit einer Vielzahl an Wanderwegen, die für alle Levels geeignet sind. Egal ob Familie, Bergfan, Paraglider oder Kletterer – hier findet jeder wonach er sucht. Auch jene unter uns, die vielleicht die Ruhe im Gehen finden, entspannen, abschalten und den Alltag hinter sich lassen möchten. Das Vigiljoch ist nämlich auch der Ausgangspunkt der Via Vigilius einem der schönsten Weitwanderwege in Südtirol bis nach Trient im Trentino für den man ca. 8 Tage braucht.
Mehr dazu unter: www.lanaregion.it
Die Kunst zu Leben wieder erlernen.
Im ersten Lebenskunst-Hotel Südtirols.
Die Kunst zu Leben ist eigentlich nicht schwer, aber dennoch verlernen und verlieren wir sie manchmal in der Geschäftigkeit des Alltags. Sie versteckt sich gekonnt hinter den Zeilen der To-Listen, zwischen der schnellschnell gefalteten Wäsche und dem übereilten Abendessen vor dem Fernseher. Wir haben einen Ort entdeckt, der uns an die Kunst des Lebens zurückerinnert. Daran mal wieder ein bisschen „langsamer zu machen“ und die Momente dazwischen wieder bewusster wahrzunehmen. Dieser Ort heisst: Schwarzschmied. Inmitten der Weinberge und Obstgärten Lanas, schuf Familie Dissertori eine Oase, in der Gäste Raum und Zeit für sich finden. „Im besten Fall inspiriert ein Aufenthalt bei uns dazu, das eigene Leben noch besser und bewusster zu gestalten.“ erklärt Gastgeber Klaus Dissertori. Und das ist auch die Vision, die er gemeinsam mit seiner Mutter Sieglinde bei der Realisierung des ersten Lebenskunst-Hotels Südtirols verfolgt hat. Umgesetzt haben die Hoteliers ihre Vorstellungen, in dem sie ganzheitliches Wellness mit anspruchsvollem Design, hochkarätiger Kunst und lokaler Slow-Food-Küche in Einklang gebracht haben. Erfolgreich, wie wir finden! Denn das Schwarzschmied ist ein absolutes Must-Stay für Menschen, die sich nach Ausgleich sehnen, die Kunst des Lebens wiederentdecken möchten, Yoga, Meditation & gutes Essen lieben!
Hier geht’s zum Hotel: www.schwarzschmied.com
Südtiroler Frische-Küche: Vom Garten auf den Tisch.
Reist man im Spätsommer oder Herbst nach Lana, wird man doppelt belohnt. Das Klima ist noch immer italienisch-mediterran und man wird mit einer Naturkomposition aus Düften, Früchten & Farben belohnt, die man nicht nur sehen, sondern auch schmecken kann. Denn hier kommt zu diesen Jahreszeiten alles frisch vom Garten auf den Teller. Zusätzliches Highlight ganz persönlich für uns? Man muss sich hier nicht nur landschaftlich nicht zwischen Bergen & mediterranem Flair entscheiden, sondern auch nicht kulinarisch. Denn hier kann man ganz einfach das Beste aus beiden Welten genießen: Österreich & Italien. Und das bedeutet für mich: Kaiserschmarrn & Tiramisu. Ein Glaserl Vernatsch obendrauf? Darf natürlich auch nicht fehlen.
Unsere ganz persönlichen Geheimtipps.
Yoga im Glashaus: Im Hotel Schwarzschmied & Hotel Arnica. Unfassbar schönes Ambiente und hochkarätige Yogalehrer*innen, die Yoga auf allen Ebenen unterrichten: Körper, Geist & Seele. Auch tolle Retreats finden hier statt!
Gasthaus Reichhalter: The place to be in Lana & leider fast immer ausgebucht. Deshalb: Unbedingt vorher reservieren!
Es muss nicht immer Vino sein: Im Biergarten Pfefferlechner gibt’s selbstgebrautes Bier. Auch Alkoholfreies, was wir sehr sympathisch finden & natürlich Südtiroler Schmankerl.