VIVRE LA ROYAUTÉ
À PARIS
Das Splendide Royal Paris gehört zur Relais & Châteaux Vereinigung und ist ein Palast im Miniformat. Im 8. Arrondissement, genauer im Quartier Madeleine, liegt die royale Oase nur Schritte entfernt vom Place de la Concorde und der Champs-Elysee. Innerhalb der Roberto Naldi Collection stellt das Splendide Royal Paris mit seinen 12 Zimmern den «kleinen Bruder» der Gruppe dar. So beschreibt es Benoit Saudemont, der Maitre de Maison, welchen ich am Vormittag der Abreise auf einen Kaffee im gemütlichen Foyer treffe. Ich bitte ihn, mir das Hotel mit drei Worten zu beschreiben: «Intimität, Wärme und Luxus.» Meiner Meinung nach, sehr treffende Worte für dieses Refugium der Sinnlichkeit innerhalb der 11-Millionen Stadt.
Das Boutique Hotel ist eine Hommage an italienische Paläste, fügt sich aber dennoch wunderbar in das Pariser Flair. Schon während der Ankunft überkommt mich dieses ganz bestimmte Sentiment: Ein Gefühl des sofortigen Ankommens und des zu Hause auf Zeit. Es zeigt sich in Momenten, in denen man den süssen Hausgeruch während der Stadtbesichtigung stets bei sich trägt. Wenn man automatisch aufrechter sitzt, weil man den schönen Dingen um sich herum gerecht werden will. Wenn man schon entspannt durch den Tag schlendert, da man sich bereits mittags auf die unglaublich bequemen Betten freut.
Das Hotel hat sich den schönen Dingen und den besonderen Stunden des Lebens verschrieben. In jeder Ecke findet sich ein liebevolles Detail, alles scheint durchdacht und einzig und allein dem Zweck verschrieben, seinen Bewohnern auf Zeit unvergessliche Erinnerungen zu bescheren.
Wir schlafen im kleinsten der 12 Zimmer, aber wenn wir Benoit trauen dürfen, mit der schönsten Aussicht. Auf der schmalen Terrasse eines Haussman Gebäudes stehen und im Hintergrund den Eiffelturm erblicken: Mehr Paris geht nicht.
Wir dinieren im Tosca Ristorante, der italienischen Küche nebenan. 7 Gänge pure Leidenschaft, italienische Traditionsgerichte höchster Qualität für Gaumen und Auge. Unerwartete Dessert-Gänge verlangen den letzten freien Platz im Magen. Die begrenzte Anzahl Tische erlaubt es dem Personal rund um Restaurantchef Stéphane, sich auf jeden Gast einzulassen und so wird aus dem Abendessen sogar noch eine gratis Französischstunde. Magnifique! Chef Raffaele de Mase lässt es sich nicht nehmen, sich blicken zu lassen. Der Italiener spricht Französisch, tut sich mit Englisch allerdings schwer. Kein Problem, ich nehme an, das gehört ebenfalls zum Französisch-Unterricht und kann ihn nur loben: Splendide!
Zurück zum späten Vormittag im Foyer im Gespräch mit Benoit. Auch ein Ort der schönen Dinge steht vor Herausforderungen: Wie in den meisten Teilen der Wirtschaft, ist es auch für das Splendide Royal schwierig, neues, kompetentes Personal zu finden. Man wird erfinderisch: Das Restaurant hat anstelle von 5 Tagen nur noch an 2 Tagen für den Mittagstisch geöffnet. So soll ein anstrengender Ablauf für die Belegschaft verhindert werden, die zum Frühstücks-Service erscheint, nach dem Mittag nach Hause fährt um vor dem Abendessen wieder die Pforten zu öffnen. Stattdessen soll das Foyer in eine kleine Bar umfunktioniert werden, um so einen Übergangsservice bieten zu können. Hier zeigt sich nicht nur ein Erfindergeist, sondern der Fokus auf die Mitarbeiter. Oft betont Benoit dies in unserem Gespräch und man spürt es am extrem aufmerksamen, dennoch entspannten Personal. In einem kleines Boutique Hotel wie diesen gibt es keinen dedizierten Portier oder Foyer Service. Jeder trägt hier mehrere Hüte und hilft aus, wo es geht. So entsteht eine äusserst familiäre Atmosphäre im Team, die auch der Gast zu spüren bekommt. So viel zum Thema Intimität.
Ich habe so gut geschlafen in diesen himmlischen Betten. Ich bin überzeugt, dass es an der Bettwäsche leigt. Wir verlieren uns in einem Gespräch über Stoffe und Träume, als Benoit in sein Büro verschwindet und mit der ab nächster Woche neuen Bettwäsche wiederkommt und stolz das Sample zeigt. „Ich weiss gar nicht, warum ich das gerade mache und jetzt zeige. Ich denke, ich freue mich einfach so sehr darauf!“, grinst er und ich merke wieder, dass der Beruf eines Gastgebers eine Berufung ist.
Eine letzte Frage noch: der absolute Lieblingsspot in Paris? „Montmartre. Diese kleinen Gassen bilden eine magische und gemütliche Atmosphäre. Genauso wie das Splendide.“ Na, dann, on y va!