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LUGANO

Malerisch kontrastreich

Willkommen in Lugano, einer Stadt der Kontraste! Die malerische Region fasziniert mit ihrer Mischung aus mediterranem Flair und alpinem Charme. Die atemberaubende Lage am Lago di Lugano, umgeben von steilen Berggipfeln, präsentiert eine einzigartige Kulisse für unvergessliche Erlebnisse. Wir treffen moderne Architektur und historische Gebäude, urbanes Luxus-Leben und idyllische Natur, Kunst und Kultur. Hier verlängern wir den Sommer und erleben eine lebhafte, aber gleichzeitig andächtig ruhige Region, die all unsere Sinne anspricht.

Der Kanton Tessin begeistert während des ganzen Jahres. Im Frühling, Herbst und Winter übertrumpft es die Alpennordseite klimatisch und zieht zunehmend mehr Reisegäste an. Im Sommer ist es «die Mittelmeerküste der Schweiz» und das Tor zu Italien. Uns faszinieren die markanten Gegensätze. Hier findet sich für jeden Geschmack etwas: vom einsamen Alpenberggipfel bis zum Dernier Cri auf Luganos Fashionmeile wird alles geboten.

Besinnung im Kloster

Unsere Reise beginnt am Fusse des Monte San Salvatore, einem der Hausberge Luganos. Der Berg, der sich majestätisch über dem Luganer See erhebt, ist nicht nur ein Wahrzeichen der Stadt, sondern auch sehr geschichtsträchtig. Seit dem Mittelalter gilt der San Salvatore als Ort der Spiritualität, und er ist nach dem gleichnamigen Kloster «San Salvatore» benannt, das im 12. Jahrhundert von Benediktinermönchen auf seinem Gipfel gegründet wurde. Das Kloster war ein wichtiger Gebetsort und zog Pilger aus der Umgebung an. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich der Monte San Salvatore zu einem spirituellen Zentrum und einem Ort der Einkehr für Gläubige.
Später dann, im 19. Jahrhundert, wurde Lugano zu einem beliebten Reiseziel für Künstler und Intellektuelle, die von der Schönheit der Region angezogen wurden. Dies führte zum Bau einer spektakulären Standseilbahn auf den Gipfel, die Lugano als Reiseziel zusätzlich attraktiv machte. Auf den Spuren dieser Geschichte kommen wir nach Lugano Paradiso ins Hotel Bigatt. Die Anlage thront bedächtig am Hang über Lugano, ohne jedoch aufdringlich zu wirken.
Das Kloster wurde lange von Franziskanerinnen geführt und war für seine Lehren zum Anbau von Obst und Gemüse bekannt. Diese Tradition wurde wunderbar fortgesetzt, und so befindet sich neben der Hotelanlage noch heute ein herrlicher Klostergarten, der die eigene Küche inspiriert und weitgehend versorgt.
Die alten Gebäude wurden minimalistisch und modern zu einem Boutiquehotel umgebaut, welches den Spagat zwischen klösterlich verordneter Stille und herzlicher Gastfreundschaft ideal meistert. Frei von Prunk, aber reich an Farbenpracht, überrascht die Besucher ausserdem die Kapelle, die tagsüber öffentlich zugänglich ist. Der Blick über den See bis nach Italien, ein verträumter Gemüsegarten, ein grosszügiger Pool und lichtdurchflutete Zimmer laden ein, zur Ruhe und zu sich selbst zu kommen.
Bemerkenswert ist die Kulinarik im Bigatt. Ein kleines Team verwandelt die Erzeugnisse des Klostergartens in modern interpretierte Tessiner Gerichte. Unser Highlight war jedoch das Frühstücksbuffet – von süss bis salzig wurde hier alles angeboten, was man sich erträumen kann.

Zuerst die Tour…

Dieses nahrhafte Frühstück brauchen wir auch. Denn von Paradiso starten wir auf eine Mountainbike-Tour auf die Alpe Vicania. Die Strecke schlängelt sich über verwunschene Trails auf der Halbinsel zwischen dem Stadtrand von Lugano bis Morcote. Um Jahrhunderte zurückversetzt fühlen wir uns im Torello, einem Bezirk rund um mehrere Kirchen und Klöster. Auf einem alten Kreuzweg fahren wir Richtung Alpe Vicania und kurz vor Carona staunen wir über den botanischen Garten von San Grato.
Wenn es die Temperatur noch erlaubt, ist ein Sprung ins fantastische Freibad von Caron ein absolutes Must. Die Tour verläuft grösstenteils durch bewaldete Gebiete und ist weder technisch noch konditionell besonders anspruchsvoll – und auch deshalb sehr empfehlenswert.

…dann Kultur

Von den bemerkenswert gut ausgeschilderten Trails der Mountainbike-Region Lugano stechen wir runter in die mondäne Innenstadt. Lugano hat das Flair von Mailand oder Monaco – gut gekleidete Leute, angesagte Lokale, schöne Autos und ein Wahnsinnsangebot an Kultur. Die Dichte an Museen, Konzerten und Festivals ist enorm. Die Nachmittagssonne begleitet uns ins Lugano Arte e Cultura. Der moderne Glaskubus direkt am See ist den darstellenden und bildenden Künsten sowie der Musik gewidmet. Neben Theater, Tanz und Musik ist vor allem das Museo d’arte della Svizzera italiana ausser-
ordentlich schön in Szene gesetzt.
Ein Museumsbesuch lebt aber nicht nur vom Gesehenen. Die Atmosphäre, die wir erleben, inspiriert von Kunst, aufgefangen im leichten Gebäude, das über dem See zu schweben scheint und doch den Lärm der Stadt abschottet, ist wunderbar und wohl genau so erquickend wie der nachfolgende Apéro in den belebten Gassen oder eines der letzten Gelato, mit dem wir den Sommer verlängern.

Von der Stadt ins Dörfchen

Kaum zehn Kilometer ausserhalb Luganos liegt Morcote, ein kleines, malerisches Dorf am Ufer des Luganer Sees, das wie aus einem Märchen zu stammen scheint. Die engen Gassen und die pastellfarbenen Häuser mit ihren schmiedeeisernen Balkonen versetzen uns sofort in eine andere Zeit. Die romantische Atmosphäre von Morcote wird verstärkt durch die zahlreichen Blumen und den botanischen Garten, sowie durch den Blick auf den See und die umliegenden Berge.
Eine der Hauptattraktionen von Morcote ist die Kirche Santa Maria del Sasso, die auf einem Felsen hoch über dem Dorf thront und einen atemberaubenden Blick auf den See bietet. Der Besuch der Kirche ist ein unvergessliches Erlebnis, das einen aber recht aus der Puste bringt, wenn man die langen Treppen bis oben erklimmt.
Wir steigen wieder hinunter und entdecken ein wahres Juwel am Luganer See – das Hotel Arbostora. In historischen Mauern führt ein charmantes Gastgeberpaar ein kleines Hotel mit einem exquisiten Restaurant. Die Speisen sind mit einer Raffinesse zubereitet, die einzig vom exklusiven Weinangebot noch übertroffen wird. Und hätte dies unser Herz nicht schon längst erobert, hätte es der noch nicht zehnjährige Sohn des jungen Hotelierpaares getan, wie er diskret, aber äusserst eloquent die Gäste begrüsst und sicherstellt, dass alles zu unserer Zufriedenheit war.

Alles hat ein Ende… aber noch nicht ganz

Bei so vielen schönen Momenten fällt es einem immer schwer, sich wieder auf die Heimreise zu begeben. Wir machen eine schrittweise Entwöhnungskur und machen noch einmal Halt im Kurhaus Cademario. Cademario liegt auf der Nordseite von Lugano und, wie könnte es anders sein, hoch oben am Eingang zum Hochtal Malcantone. Erneut staunen wir, wie schnell wir dem urbanen Treiben Luganos entschwinden. Im Malcantone dominieren unberührte Wälder, enge Bachtäler, und kleine historische Bergdörfchen. Hier scheinen die Uhren noch etwas langsamer zu ticken. Das milde Klima lädt das ganze Jahr zum Wandern, Radfahren oder eben zur Kur ein.
Das Kurhaus Cademario ist nicht irgendein Kurhaus. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde es in der Anfangsphase des Kur- oder neudeutsch «Wellness-Gedankens» gebaut. Die spirituelle, kulturelle und gesundheitliche Erfrischung war von Beginn weg ein Grundpfeiler des aufkommenden Tourismus im Tessin zu dieser Zeit. Waren die Anfänge des Kurens durch dogmatischen Verzicht und körperliche Askese gezeichnet, wird heute in Cademario Vier-Sterne-Luxus und ganzheitliche Verwöhnung geboten. Das Konzept funktioniert: In den verschiedenen Behandlungen, die das DOT SPA anbietet, wird darauf Wert gelegt, dass die Gäste wieder ihre Mitte und Energie finden. Dies wird auch mit einer ausgewählten Küche unterstützt, wenn der Gast es wünscht. Das moralische Dilemma zwischen Genuss und Verzicht ist nichts Neues. Beeindruckende Schwarzweissaufnahmen aus den Anfängen des Kurhauses zeigen, wie schon damals mit einem Augenzwinkern der Konflikt zwischen Körperkult und Hedonismus beschrieben wurde. Dies wird auch heute herrlich gezeigt, als uns ein distinguierter Kellner die Dessertkarte übergibt und verstohlen kommentiert: «Ehm, die letzten drei Gerichte kann ich Ihnen, wie soll ich sagen, nicht empf… also, das sind Diätgerichte, und so schmecken sie auch.»
Nach dem kurzen, aber herrlich wohltuenden Kuraufenthalt nehmen wir die Heimreise in Angriff und sind begeistert, wie kontrastreich Lugano uns in nur wenigen Tagen wieder komplett in eine andere Welt entführen konnte.

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